Ich hoffe, ich bin hörbar, stellbar. Schönen guten Tag.
Warte mal gerade.
Mikro nicht an? Jetzt an?
Yes.
Okay, gut. So, schönen guten Tag. Es haben sich doch zumindest 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8 Leute eingefunden
zu einem normalerweise sehr langweiligen Thema, nämlich Haushalte.
Ja, Frau Semm hat es schon erwähnt, mein Name ist David Kritschek.
Ich bin selbstständiger SAP-Basisberater, das seit gut 20 Jahren schon immer in der SAP-Basis,
selbstständig seit 10 Jahren. Und wenn mir die Zeit noch übrig bleibt,
dann bin ich im Landesvorstand der Beratenpartei Bayern tätig.
E-Mail-Adresse bzw. über Twitter bin ich eigentlich fast immer gut erreichbar.
Ja, Haushalt, what the fuck, wo stehen wir in Bayern?
Eigentlich könnte ich bei offenen Haushalten jetzt die Veranstaltung abbrechen und sagen,
danke, das war's. Wir haben nämlich bei dem Thema Haushalt kein Open Data.
Schlichtweg. Muss man so festhalten.
Ich weiß, es ist sehr interessant, weil die wenigsten Leute interessieren sich für Haushalte,
aber so ein Haushalt von einer Gemeinde oder eines Landes bestimmt unser tagtägliches Leben.
Weil schlussendlich zeigt der bzw. plant man damit die Finanzen des Gemeinwesens
und der Gemeinden bzw. den Ländern und schlussendlich auch irgendwann im Bund.
Und das betrifft früher oder später uns alle. Meistens früher als später.
Ja, in Bayern, wo ist da der Stand? Wir haben in Bayern ein wunderbares Babylonisches Chaos.
Ich komme, das ist eine Übersichtsgrafik, das sind die vier Punkte, warum wir tatsächlich so ein Chaos in Bayern haben.
Das erste Problem, das wir haben, das ist die Doppik versus Kameralistik.
In Bayern sind wir tatsächlich das einzige Bundesland, das tatsächlich eine Wahlfreiheit hat bei den Kommunen
zwischen der Doppik und der Kameralistik. Was ist das jetzt?
Die Doppik richtet sich hauptsächlich nach den Regeln, so wie man das ganz häufig kennt,
aus der Wirtschaft, der Freien Wirtschaft, und orientiert sich an den Regeln der doppelten Buchführung.
Das hat sehr große Vorteile, nämlich wenn ich so einen Haushalt aufgestellt habe in der Doppik,
habe ich einen sehr, sehr klaren Blick auf die Finanzen einer Kommune oder eines Landes.
Hat aber auch ein großes Kontra, das ist nämlich die kostenintensive Einführung.
Die Kameralistik ist tatsächlich jahrhundertelang schon bewährt.
Kameralistische Haushalte oder Kameralistik wird seit dem späten Mittelalter tatsächlich auch verwendet.
Auf Haushalte bezogen kann man sagen, die Sicht der Kameralistik bezieht sich auf die Einnahmen,
die Ausgaben, die tatsächlich notwendig sind, um kommunale Aufgaben bzw. Landesaufgaben zu erledigen.
Vielleicht weiß es der eine oder andere. Es gibt in Kommunen Pflichtaufgaben,
die sind gesetzlich vorgeschrieben, die müssen gemacht werden,
und es gibt freiwillige, optionale Aufgaben, also beispielsweise Unterhalt von einem städtischen Bad.
Das ist keine Pflichtaufgabe, das ist eine freiwillige Aufgabe.
Eine Pflichtaufgabe klassischerweise wäre der Unterhalt von Kindergärten bzw. Kindergrippen,
die über diverse Sozialgesetzbücher und ähnliches geregelt sind.
Das Protokoll der Kameralistik ist, es konzentriert sich tatsächlich nur auf die kommunalen Aufgaben
und nicht auf das Beiwerk nebenbei. Das Kontra bei der Kameralistik,
sie bildet dann tatsächlich nur die Finanzen einer Kommune ab.
Wie sind tatsächlich die Geldströme, um diese Aufgaben zu bewältigen?
Ich kann aber aus einem kameralistischen Haushalt in der Regel nicht sagen, wie steht es um eine Gemeinde.
So, jetzt die Frage, warum haben wir in Bayern zwei verschiedene Buchführungs-, Buchhaltungssysteme?
Der Grund meiner Ansicht nach ist die Konnexität, das heißt, wenn das Land Bayern hergehen würde und sagt,
liebe Gemeinden, ihr führt jetzt wie der Rest der Republik eure Haushalte in der Doppik,
dann müssten Sie auch die Gelder dafür bereitstellen, um den Haushalt in der Doppik zu erstellen.
Das Hauptproblem bei der ganzen Geschichte ist nämlich das, ich brauche eine Eröffnungsbilanz bei der Doppik.
Presenters
David Krcek
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:37:52 Min
Aufnahmedatum
2016-03-08
Hochgeladen am
2016-03-08 15:18:06
Sprache
de-DE